Wirtschaftsethik

„Die Sache mit der Moral“


Unverkennbar ändert sich in dieser Zeit dramatisch unsere Welt und das Wertegefüge. Gerechtigkeit, Ethik und Moral, Würde und Anstand in allen Lebens- und Wirtschaftsbereichen sind keine Merkmale von Schwäche oder Sentimentalität einiger weniger Gutmenschen, sondern etablieren sich mehr und mehr als unumstößliche Merkmale einer zivilisierten und moralischen Gesellschaft.

Banken- und Finanzkrise, Millionengehälter und -Abfindungen, die Jagd nach dem schnellen Profit einiger zu lasten aller, Massenentlassungen, Standortschließungen, Shareholder Value, Kapitalrendite, Raubtierkapitalismus sind all zu oft traurige Realitäten im täglichen Mediensturm.

Immer mehr Menschen sind nicht bereit, sich ihren Lebenskurs von Rating-Agenturen und seelenlosen Protagonisten diktieren zu lassen, was man spätestens daran erkennt, dass es immer mehr Aussteiger aus dieser Hochglanzbranche gibt.

Doch das ist nur die eine Seite der Medaille! Auch in Politik, Finanzwesen, Mittelstand und Konzernwesen gibt es die Macher und Manager, die ein ehrliches und echtes Interesse an Menschen haben. Für sie ist das faire Spiel keine Worthülse und moralisches Handeln Verpflichtung weit über den Ethik-Codex hinaus.

Die Erkenntnis ist: Unethisches Handeln führt unweigerlich ins Abseits. Keine Organisation, keine Unternehmen, keine Führungsebene kann es sich erlauben, unethische Handlungsmuster nicht zu ächten und abzuschaffen.

Die oft harten Kriterien der Ökonomie rechtfertigen längst nicht mehr jede Handlung. Eine gewisse Position ist nicht automatisch Freibrief zu Größenwahn und Habgier. Wohin das führen kann, zeigten eindrücklich die letzten Jahre, als einige wenige Manager und einige Finanzfirmen die gesamte Weltgemeinschaft über den Abgrund hinaus ins Verderben führten.

Vielerorts wird auch erkannt, dass gerade die kleinen und mittleren Unternehmen „DEUTLICH“ besser, aufrichtiger und verantwortungsvoller geführt werden, als der eine oder andere große Konzern.

Auch der Umgang mit Menschen und ethischen Richtlinien gilt als Umgang mit Ressourcen. Kritische Bürger, kritische Mitarbeiter und kritische Konsumenten stellen die Frage nach dem ethischen Hintergrund und moralischen Werten. Menschen hinterfragen die Dinge und nach dem Warum, suchen den ethisch Sinn und stellen Fragen nach dem Wieso.

Moderne Unternehmen ob 2 oder 20.000 Mitarbeiter suchen in der Wirtschafts- und Sozialethik ihren Platz und verteidigen klassische Werte mit Erfolg und der Hochachtung vor Kunden und Mitarbeitern. Dieser Weg führt wieder zu klassischen Unternehmertugenden aus einer kürzlich noch belächelten Zeit als Mitarbeiter nicht Ressource waren, sondern wertvoller Bestandteil eines Unternehmens. Als Geschäftsführer von großen Konzernen noch ihre Mitarbeiter mit Handschlag begrüßten und sich um ihr Wohl sorgten. Das geschah im Übrigen nicht in fernen Ländern, sondern gerade hier in Deutschland waren es die großen Unternehmerdynastien, deren Gründer und Besitzer sich um das Wohl ihrer Mitarbeiter und Familien oft mehr sorgten und mühten, als um ihren eigenen Luxus.

Und wer kennt sie nicht, die handwerklichen Fehler in den Unternehmen. Kürzungen von Weihnachts- und Urlaubsgeld, Mehrarbeit der Belegschaft ohne Lob, dafür mehr Leistungsdruck, Überstunden ohne Ausgleich, Streichung von Weihnachtsfeiern und Firmenfesten. Angst um den Arbeitsplatz auf der einen Seite, auf der anderen Seite eine Elite, die sich mit Sportwagen und Opernbällen das Leben versüßt und ihre ausgiebigen Luxusreisen als Notwendigkeit betrachten in dem Irrglauben, die Mitarbeiter, Kunden und auch Zulieferer bemerken nicht ihr Motto „Wasser predigen und Wein trinken“!

Oft ist es nicht einmal böse Absicht, sondern es sind Fehler aus der Routine oder aus der Unnahbarkeit die entstehen, wenn der Außeneinfluss lange Zeit nicht erwünscht war, bzw. die Notwendigkeit von Moral & Ethik unterschätzt oder verkannt wurde.

 

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